Gebete für das Ratha-Yātra-Festival
- Bhakti Sundar Sadhu
- 16. Juni
- 11 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Śrī Prathamaṁ Caitanyāṣṭakam
Śrīla Rūpa Gosvāmī
sadopāsyaḥ śrīmān dhṛta-manuja-kāyaiḥ praṇayitāṁ
vahadbhir gīrvāṇair giriśa-parameṣṭhi-prabhṛtibhiḥ
sva-bhaktebhyaḥ śuddhāṁ nija-bhajana-mudrām upadiśan
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (1)
Er ist strahlend schön und ewig verehrenswert für die Halbgötter, angeführt von Śiva und Brahmā, die [als Advaita Ācārya und Haridāsa Ṭhākura] in menschlicher Gestalt erschienen sind und große Liebe für Ihn besitzen. Er unterweist Seine Verehrer in der Praxis der reinen Hingabe. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
sureśānāṁ durgaṁ gatir atiśayenopaniṣadāṁ
munīnāṁ sarvasvaṁ praṇata-paṭalīnāṁ madhurimā
viniryāsaḥ premṇo nikhila-paśu-pālāmbuja-dṛśāṁ
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (2)
Er ist die Festung der Furchtlosigkeit für die Anführer der Halbgötter, Er ist der Pfad zur höchsten Wahrheit, die in den Upaniṣaden beschrieben wird, Er ist der Reichtum des Wissens und der Entsagung für die Weisen, Er ist die Süße für Seine ergebenen Verehrer und Er ist die Essenz der göttlichen Liebe der lotusäugigen Kuhhirtenmädchen von Vraja. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
svarūpaṁ vibhrāṇo jagad-atulam advaita-dayitaḥ
prapanna-śrīvāso janita-paramānanda-garimā
harir dīnoddhārī gaja-pati-kṛpotseka-taralaḥ
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (3)
Er nährt Svarūpa Dāmodara [mit Seiner süßen Barmherzigkeit], Er kann mit nichts im ganzen Universum verglichen werden, Er ist Advaita Ācārya sehr lieb und Er ist das Objekt Śrīvāsa Paṇḍitas Hingabe. Er vermehrt die Größe Paramānanda Purīs, Er nimmt die Unwissenheit der materiellen Welt weg und befreit die bedingten Seelen, die von den dreifachen Leiden erdrückt werden. Er ist begierig Mahārāja Prataparudra, den König von Orissa, mit Seiner Barmherzigkeit zu überschütten. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
rasoddāmā kāmārbuda-madhura-dhāmojjvala-tanur
yatīnām uttaṁsas taraṇi-kara-vidyoti-vasanaḥ
hiraṇyānāṁ lakṣmī-bharam abhibhavann āṅgika-rucā
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (4)
Er ist immer berauscht, wenn Er den Geschmack der Hingabe kostet, Seine strahlende Gestalt ist anziehender als Millionen lieblicher Liebesgötter, Er ist das Kronjuwel unter den sannyāsīs, Seine Kleider besitzen die Farbe der Strahlen der aufgehenden Sonne und Seine Hauttönung übertrifft den Glanz von Gold. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
hare kṛṣṇety uccaiḥ sphurita-rasano nāma-gaṇanā
kṛta-granthi-śreṇī-subhaga-kaṭi-sūtrojjvala-karaḥ
viśālākṣo dīrghārgala-yugala-khelāñcita-bhujaḥ
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (5)
Mit lauter Stimme spricht Er „Hare Kṛṣṇa“, während der Heilige Name auf Seiner Zunge tanzt und Er die Namen mit Seiner Hand auf einem feinen, geknoteten Band, das Er um die Hüften trägt, zählt. Seine Augen scheinen so groß zu sein, dass sie die Ohren berühren und Seine langen Arme reichen bis zu den Knien. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
payorāśes tīre sphurad-upavanālī-kalanayā
muhur vṛndāraṇya-smaraṇa-janita-prema-vivaśaḥ
kvacit kṛṣṇāvṛtti-pracala-rasano bhakti-rasikaḥ
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (6)
Wenn Er die wunderbaren Gärten sieht, die den Ozean in Jagannātha Purī säumen, wird Er immer wieder von jener göttlicher Liebe überwältigt, die der Erinnerung an Vṛndāvana entspringt. Seine Zunge singt jeden Moment die Namen Kṛṣṇas, und Er ist der Kenner des Wohlgeschmackes der Hingabe. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
rathārūḍhasyārād adhipadavi nīlācala-pater
adabhra-premormi-sphurita-naṭanollāsa-vivaśaḥ
sa-harṣaṁ gāyadbhiḥ parivṛta-tanur vaiṣṇava-janaiḥ
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (7)
Von Wellen ekstatischer Liebe zu Gott überwältigt und von singenden Vaiṣṇavas umgeben tanzt Er voller Freude die Hauptstraße entlang vor Jagannātha, dem Herrn von Nīlācala, der Seinen Wagen bestiegen hat. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
bhuvaṁ siñcann aśru-srutibhir abhitaḥ sāndra-pulakaiḥ
parītāṅgo nīpa-stabaka-nava-kiñjalka-jayibhiḥ
ghana-sveda-stoma-stimita-tanur utkīrtana-sukhī
sa caitanyaḥ kiṁ me punar api dṛśor yāsyati padam (8)
Er tränkt die Erde um sich herum mit den Tränenströmen, die aus Seinen Augenfließen, die Haare Seines Körpers stehen zu Berge und besiegen die Schönheit von Kadambablüten. Er ist vollkommen von Schweiß gebadet, während Er mit Freude kīrtana ausführt. Wann wird dieser Śrī Caitanya sich wieder meinen Augen offenbaren?
adhīte gaurāṅga-smaraṇa-padavī-maṅgalataraṁ
kṛtī yo viśrambha-sphurad-amala-dhīr aṣṭakam idam
parānande sadyas tad-amala-padāmbhoja-yugale
parisphārā tasya sphuratu nitarāṁ prema-laharī (9)
Möge im Herzen jener frommen Person von reiner, strahlender Intelligenz, die mit Vertrauen diese acht Verse vorträgt, die einen äußerst glückverheißenden Pfad bilden, der zur Erinnerung an Śrī Gaurāṅga führt, augenblicklich eine große Welle göttlicher Liebe für Seine strahlenden Lotusfüße erscheinen!
Śrī Śikṣāṣṭakam
Śrī Caitanya Mahāprabhu
ceto-darpaṇa-mārjanaṁ bhava-mahādāvāgni-nirvāpaṇaṁ
śreyaḥ-kairava-candrikā-vitaraṇaṁ vidyāvadhū-jīvanam
ānandāmbudhi-vardhanaṁ prati-padaṁ pūrṇāmṛtāsvādanaṁ
sarvātma-snapanaṁ paraṁ vijayate śrī-kṛṣṇa-saṅkīrtanam (1)
Höchster Ruhm sei dem gemeinsamen Singen der heiligen Namen Śrī Kṛṣṇas, das den Spiegel des Herzens reinigt und den lodernden Waldbrand der materiellen Existenz vollständig löscht. Śrī-kṛṣṇa-saṅkīrtanam verbreitet die kühlenden Mondstrahlen der spirituellen Ekstase (bhāva), die die weiße Lotusblume des Glücks erblühen lassen. Śrī-kṛṣṇa-saṅkīrtanam ist das Leben und die Seele des transzendentalen Wissens. Er erweitert kontinuierlich den Ozean der transzendentalen Glückseligkeit und ermöglicht es einem, bei jedem Schritt vollständigen Nektar zu kosten. Der heilige Name Śrī Kṛṣṇas reinigt und kühlt Körper, Geist und Seele vollständig.
nāmnām akāri bahudhā nija-sarva-śaktis
tatrārpitā niyamitaḥ smaraṇe na kālaḥ
etādṛśī tava kṛpā bhagavan mamāpi
durdaivam īdṛśam ihājani nānurāgaḥ (2)
O Bhagavān, Du hast Deine unzähligen heiligen Namen mit all Deiner Energie ausgestattet. Ohne irgendwelche zeitlichen Einschränkungen darf man sich immer an sie erinnern. Du bist so barmherzig, aber ich bin so unglücklich, dass ich in meinem Herzen keinerlei spontane Anziehung (anurāga) für Deine heiligen Namen verspüre.
tṛṇād api sunīcena taror api sahiṣṇunā
amāninā mānadena kīrtanīyaḥ sadā hariḥ (3)
Demütiger als ein Grashalm, toleranter als ein Baum, frei von dem Wunsch, Respekt zuerlangen und jedem anderen Respekt erweisend, sollte man immer den heiligen Namen Śrī Haris singen.
na dhanaṁ na janaṁ na sundarīṁ
kavitāṁ vā jagadīśa kāmaye
mama janmani janmanīśvare
bhavatād bhaktir ahaitukī tvayi (4)
O Herr des Universums, ich wünsche mir keinen Reichtum, keine Anhänger, keine schöne Frau und auch keine Gelehrsamkeit. Mein einziges Gebet ist es, dass ich Leben für Leben reine, selbstlose und liebevolle Hingabe zu Dir, meinem Herrn, haben möge.
ayi nanda-tanūja kiṅkaraṁ
patitaṁ māṁ viṣame bhavāmbudhau
kṛpayā tava pāda-paṅkaja-
sthita-dhūlī-sadṛśaṁ vicintaya (5)
O Sohn Nanda Mahārājas, ich bin Dein Diener, der in diesen schrecklichen Ozean des materiellen Daseins gefallen ist. Bitte betrachte mich barmherzigerweise als einen Staubpartikel auf Deinen Lotusfüßen.
nayanaṁ galad-aśru-dhārayā
vadanaṁ gadgada-ruddhayā girā
pulakair nicitaṁ vapuḥ kadā
tava nāma-grahaṇe bhaviṣyati (6)
Wann werden meine Augen vor Tränen überströmen, wann wird meine Stimme stocken und wann wird mein Körper mit Gänsehaut bedeckt sein, wenn ich Deinen Namen ausspreche?
yugāyitaṁ nimeṣeṇa cakṣuṣā prāvṛṣāyitam
śūnyāyitaṁ jagat sarvaṁ govinda-viraheṇa me (7)
Ein Augenblick gleicht einem Zeitalter, Tränen strömen aus meinen Augen wie ein Monsunregen und das ganze Universum erscheint mir leer in Trennung von Govinda.
āśliṣya vā pāda-ratāṁ pinaṣṭu mām
adarśanān marma-hatāṁ karotu vā
yathā tathā vā vidadhātu lampaṭo
mat-prāṇa-nāthas tu sa eva nāparaḥ (8)
Er mag mich umarmen oder mit Füßen treten. Er mag mir sogar das Herz brechen, indem Er Sich nicht zeigt. Soll dieser zügellose Charakter machen, was immer Ihm beliebt, trotzdem ist nur Er, und niemand sonst, der Herr meines Lebens.
Śrī Baladeva-stotram
Garga-saṁhitā
devādi-deva bhagavan kāmapāla namo ’stu te
namo ’nantāya śeṣāya sākṣād rāmāya te namaḥ (1)
O Gott der Götter, o Bhagavān, o Erfüller aller Wünsche, ich erweise Dir meine Ehrerbietungen. Ich erweise meine Ehrerbietungen dem unendlichen Ende, Ananta Śeṣa. Ich erweise Balarāma meine Ehrerbietungen.
dharā-dharāya pūrṇāya svadhāmne śīrapāṇaye
sahasra-śirase nityaṁ namaḥ saṅkarṣaṇāya te (2)
Ich erweise meine Ehrerbietungen dem Träger der Welt, dem Vollkommenen, der erfüllt ist mit Seiner eigenen Energie und der einen spitzen Pflug in Seiner Hand hält. Ich verneige mich ewiglich vor dem tausendköpfigen Saṅkarṣaṇa.
revatī-ramaṇa tvaṁ vai baladevācyutāgraja
halāyudha pralambaghna pāhi māṁ puruṣottama (3)
Du bist der Gemahl Revatīs, o Baladeva, o älterer Bruder Acyutas. O Träger des Pfluges, o Vernichter Pralambāsuras, beschütze mich, o Höchster Herr.
balāya balabhadrāya tālāṅkāya namo namaḥ
nīlāmbarāya gaurāya rohiṇenāya te namaḥ (4)
Ich verneige mich immer wieder vor Bala, Balabhadra, dessen Flagge eine Palme ziert, der in blaue Gewänder gekleidet ist, dessen Hautfarbe hell und der der Sohn Rohiṇīs ist.
dhenukārir mūṣṭikāriḥ kūṭārir valvalāntakaḥ
rukmyariḥ kūpa-karṇāriḥ kumbhāṇḍāris tvam eva hi (5)
Du bist der Feind Dhenukāsuras, Mūṣṭikas und Kūṭas, der Vernichter Valvalas und der Feind Rukmis, Kūpa-karṇas und Kumbhāṇḍas.
kālindī-bhedano ’si tvaṁ hastināpura-karṣakaḥ
dvividārir yādavendro vrajamaṇḍala-maṇḍanaḥ (6)
Du hast mit Deinem Pflug den Fluss Yamunā in viele Arme geteilt und Hastināpura in Richtung Yamunā gezogen. Du bist der Feind des Gorillas Dvividha, der Anführer der Yādavas und die Zierde Vrajamaṇḍalas.
kaṁsa-bhrātṛ-prahantāsi tīrtha-yātrā kara-prabhuḥ
duryodhana-guruḥ sākṣāt pāhi pāhi prabho tvataḥ (7)
Du hast Kaṁsas Brüder getötet, bist auf Pilgerreise gegangen [während des Krieges in Kurukṣetra] und Du bist der direkte Guru Duryodhanas. Bitte beschütze mich, o Herr.
jaya jayācyuta deva parātpara
svayam ananta diganta-gata-śruta
sura-munīndra-phaṇīndra-varāya te
mūṣaline baline haline namaḥ (8)
Alle Ehre sei Dir, o unfehlbarer Höchster Herr, o Unendlicher. Dein Ruhm verbreitet sich bis ans Ende der Himmelsrichtungen. Ich verneige mich vor Dir, der von den Halbgöttern, den besten der Munis und den Herrschern unter den Schlangen verehrt wird. Ich verneige mich vor dem mächtigen Träger einer Keule und eines Pfluges.
yaḥ paṭhet satataṁ stavanaṁ naraḥ
sa tu hareḥ paramaṁ padam āvrajet
jagati sarva-balaṁ tv ari-mardanaṁ
bhavati tasya dhanaṁ svajano ghanam (9)
Wer dieses Gebet vorträgt, wird bestimmt das Höchste Reich Śrī Haris erlangen. In dieser Welt wird er all die Stärke besitzen, die notwendig ist, um seine Feinde zu bezwingen und mit Wohlstand und Harmonie seine Familie zu erhalten.
Śrī Jagannātha-stotram
Śrīla Sanātana Gosvāmī
śrī jagannātha nīlādri-śiro-mukuṭa-ratna he
dāru-brahman ghanaśyāma prasīda puruṣottama (1)
O Śrī Jagannātha, Du bist das Kronjuwel des Nīlādri-Hügels und Du bist Brahman in der Form von Holz, dunkel wie eine frische Regenwolke. Bitte sei gütig, o Höchster Herr.
praphulla-puṇḍarīkākṣa lavaṇābdhi-taṭāmṛta
guṭikodara māṁ pāhi nānā-bhoga-pūrandara (2)
Deine Augen gleichen blühenden Lotusblumen und Du bist der unsterbliche Nektar am Ufer des Salzwassserozeans. Dein Bauch ist kugelrund, da Du eine Vielzahl von Speisen genießt. Beschütze mich, o mächtiger Herr.
nijādhara-sudhā-dāyin indradyumna-prasādita
subhadrā-lālana-vyagra rāmānuja namo ‘stu te (3)
Du gibst den Nektar Deiner Lippen in der Form von mahā-prasādam und Du wurdest von König Indradyumna erfreut. Du kümmerst Dich fürsorglich um Deine Schwester Subhadrā und Du bist Balarāmas jüngerer Bruder. Ich erweise Dir meine Ehrerbietungen.
guṇḍicā-ratha-yātrādi-mahotsava-vivardhana
bhakta-vatsala vande tvaṁ guṇḍicā-ratha-maṇḍanam (4)
Ich verehre Dich, der Du mit der Reise zum Guṇḍicā-Tempel beim Ratha-Yātra-Festival und zu anderen Festanlässen die Freude der bhaktas vergrößerst. Du bist sehr gütig und liebevoll zu Deinen Verehrern und bist das Schmuckstück des Ratha-Yātra-Wagens.
dīna-hīna-mahānīca-dayārdrīkṛta-mānasa
nitya-nūtana-māhātmya-darśin caitanya-vallabha (5)
Dein Geist ist benetzt vom Mitgefühl für die Leidenden, Gefallenen, Niedrigen und Verstoßenen. Dein Anblick und Deine Herrlichkeiten sind immer frisch und jugendlich. Du bist der geliebte Herr Śrī Caitanya Mahāprabhus.
Śrī Baladeva-praṇāma
namas te ’stu halāgrāma namas te muṣalāyudha
namas te revatī-kānta namas te bhakta-vatsala
namas te balināṁ śreṣṭha namas te dharaṇī-dhara
pralambāre namas tubhyaṁ trāhi māṁ kṛṣṇa-pūrvaja
Ich bringe meine Ehrerbietungen dem Träger einer Keule dar, dem Pflugkämpfer, dem Gemahl Revatīs, der Zuneigung für die bhaktas hat, dem Stärksten der Starken, dem Erhalter der Welt. O Feind Pralambāsuras, o älterer Bruder Kṛṣṇas, rette mich.
Śrī Subhādrā-praṇāma
namas te subhādrā devī kṛṣṇa-bhakti-pradāyinī
kṛpayā kṛṣṇa-pādābje bhaktir mahyaṁ pradīyatām
Ich erweise Śrī Subhādrā Devī meine respektvollen Ehrerbietungen. Du gibst Hingabe zu Kṛṣṇa. Bitte gib mir Hingabe zu Śrī Kṛṣṇas Lotusfüßen!
Śrī Jagannātha-praṇāma
jagadānanda-kandāya praṇatārti-harāya ca
nīlācala-nivāsāya jagannāthāya te namaḥ
Ehrerbietungen seien Dir, dem Herrn des Universums, der die Ursache der Freude des Universums ist, der das Leid Seiner hingegebenen Verehrer wegnimmt und der in Nīlācala (Jagannātha Purī) wohnt,
Śrī Balabhadra-Subhādrā-Jagannātha-praṇāma
nīlācala-nivāsāya nityāya paramātmane
balabhadra-subhādrābhyāṁ jagannāthaya te namaḥ
Dem Herrn des Universums, der in Nīlācala residiert, dem Immerwährenden, der Überseele erweise ich mitsamt Seinem Bruder Balabhadra und Seiner Schwester Subadhrā meine respektvollen Ehrerbietungen.
Śrī Jagannāthāṣṭakam
Śrīla Ādi-Śaṅkarācārya
kadācit kālindī-taṭa-vipina-saṅgīta-taralo
mudābhīrī-nārī-vadana-kamalāsvāda-madhupaḥ
ramā-śambhu-brahmāmara-pati-gaṇeśārcita-pado
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (1)
Manchmal füllt Er die Wälder am Ufer der Kālindī mit Seiner Musik [die sanft wie die Wellen der Kālindī fließt]. Er ist die Biene, die voller Freude die Lotusgesichter der vraja-gopīs kostet. Lakṣmī, Śiva, Brahmā, Indra und Ganeśa verehren Seine Lotusfüße. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen betreten!
bhuje savye veṇuṁ śirasi śikhi-picchaṁ kaṭitaṭe
dukūlaṁ netrānte sahacara-kaṭākṣaṁ vidadhate
sadā śrīmad-vṛndāvana-vasati-līlā-paricayo
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (2)
In der linken Hand hält er eine Flöte, auf Seinen Kopf gibt Er eine Pfauenfeder, um Seine Hüften feine Gewänder. Seinen Begleitern schenkt Er Blicke aus Seinen Augenwinkeln. Er weilt immer in Seinem transzendentalen Reich Vṛndāvana und offenbart Seine Spiele. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen betreten!
mahāmbhodhes tīre kanaka-rucire nīla-śikhare
vasan prāsādāntaḥ sahaja-balabhadreṇa balinā
subhadrā-madhyasthaḥ sakala-sura-sevāvasarado
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (3)
Er weilt in einem Palast am golden strahlenden Strand des Ozeans auf dem Gipfel eines blauen Hügels. Gemeinsam mit Seinem Bruder, dem mächtigen Balabhadra, und Seiner Schwester Subadhrā in der Mitte gibt Er allen Halbgöttern die Gelegenheit, Ihm zu dienen. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen
betreten!
kṛpā-pārāvāraḥ sajala-jalada-śreṇi-ruciro
ramā-vāṇī-rāmaḥ sphurad-amala-paṅkeruha-mukhaḥ
surendrair ārādhyaḥ śruti-gaṇa-śikhā-gīta-carito
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (4)
Er ist ein grenzenloser Ozean der Barmherzigkeit. Er ist schwarz wie eine frische Regenwolke. Er ist die Freude der Glücksgöttin und der Göttin der Gelehrsamkeit [oder: Er findet Freude an den Belehrungen der Glücksgöttin]. Sein Gesicht strahlt so wunderschön wie eine makellose Lotusblume. Er ist verehrenswert für die Halbgötter. Sein Ruhm wird von den besten vedischen Schriften besungen. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen betreten!
rathārūḍho gacchan pathi milita-bhūdeva-paṭalaiḥ
stuti-prādurbhāvaṁ prati-padam upākarṇya sadayaḥ
dayā-sindhur bandhuḥ sakala-jagatāṁ sindhu-sutayā
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (5)
Nachdem Er einen Wagen bestiegen hat, fährt Er auf der Straße [während des Ratha-Yātra-Festivals] und wird von Gruppen versammelter brāhmaṇas gepriesen. Bei jedem Schritt hört Er voller Barmherzigkeit ihre Gebete. Er ist ein Ozean der Barmherzigkeit und der Freund des gesamten Universums. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, gemeinsam mit Lakṣmī Devī, der Tochter des Ozeans, den Pfad meiner Augen betreten!
param-brahmāpīḍaḥ kuvalaya-dalotphulla-nayano
nivāsī nīlādrau nihita-caraṇo ’nanta-śirasi
rasānandī rādhā-sarasa-vapur āliṅgana-sukho
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (6)
Er ist das höchste Brahman. Seine Augen gleichen den Blütenblättern einer blühenden Lotusblume. Er residiert auf dem Nīlācala-Hügel und Seine Lotusfüße stehen auf dem Haupt Anantas. Freudvoll eingetaucht in rasa erfährt Er große Freude, Rādhārāṇīs mit Ekstase geladenen Körper zu umarmen. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen betreten!
na vai yāce rājyaṁ na ca kanaka-māṇikya-vibhavaṁ
na yāce ’haṁ ramyāṁ sakala-jana-kāmyāṁ vara-vadhūm
sadā kāle kāle pramatha-patinā gīta-carito
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (7)
Ich wünsche mir weder ein Königreich noch den Reichtum von Gold und Juwelen. Ich wünsche mir nicht das, was sich alle wünschen – eine hübsche Ehefrau. Immer, jeden Augenblick, sehne ich mich nur nach Ihm, dessen Taten von Śiva besungen werden. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen betreten!
hara tvaṁ saṁsāraṁ drutataram asāraṁ sura-pate!
hara tvaṁ pāpānāṁ vitatim aparāṁ yādava-pate!
aho dīne ’nāthe nihita-caraṇo niścitam idaṁ
jagannāthaḥ svāmī nayana-patha-gāmī bhavatu me (8)
Nimm mir so schnell wie möglich die Anhaftung an die substanzlose materielle Welt, o Herr aller Götter. Bitte nimm das unendliche Ausmaß meiner Sünden weg, o Herr der Yādavas. Aho! Ganz sicher gibst Du Gefallenen und Schutzlosen die Zuflucht Deiner Lotusfüße. Möge Śrī Jagannātha Svāmī, der Herr des Universums, den Pfad meiner Augen betreten!
jagannāthāṣṭakaṁ puṇyaṁ yaḥ paṭhet prayataḥ śuci
sarva-pāpa-viśuddhātmā viṣṇu-lokaṁ sa gacchati (9)
Wer diese acht Verse über Śrī Jagannātha mit Hingabe und Reinheit rezitiert, wird, von allen Sünden gereinigt, mit reinem Herzen das transzendentale Reich Śrī Viṣṇus erlangen.
Śrī Maṅgala-gītam
Śrīla Jayadeva Gosvāmī
rādhe kṛṣṇa govinda gopāla
nanda-dulāla yaśodā-dulāla jaya jaya deva! hare
O Rādhe! O Kṛṣṇa! O Govinda! O Gopāla! O Liebling Nanda Mahārājas! O Liebling Mutter Yaśodās! Alle Ehre sei Dir, o Deva, o Hari!
śrita-kamalā-kuca-maṇḍala! dhṛta-kuṇḍala! e
kalita-lalita-vanamālā! jaya jaya deva! hare (1)
O Du, der Du Zuflucht bei den runden Brüsten der Glücksgöttin Kamalā nimmst, o Du, dessen Ohren mit Ohrringen geschmückt sind und der eine bezaubernde Girlande aus Waldblumen trägt, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
dina-maṇi-maṇḍala-maṇḍana! bhava-khaṇḍana! e
muni-jana-mānasa-haṁsa! jaya jaya deva! hare (2)
O Verzierung des Sonnenscheines, o Du, der Du die Knechtschaft der materiellen Existenz beendest, o Schwan, der Du Dich im Herzen der Weisen vergnügst, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
kālīya-viṣa-dhara-gañjana! jana-rañjana! e
yadu-kula-nalina-dineśa! jaya jaya deva! hare (3)
O Bestrafer der Giftschlange Kāliya, o Freude aller Menschen, o Sonne, die den Lotus der Yadu-Dynastie erblühen lässt, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
madhu-mura-naraka-vināśana! garuḍāsana! e
sura-kula-keli-nidāna! jaya jaya deva! hare (4)
O Vernichter der Dämonen Madhu, Mura und Naraka, o Du, der auf Garuḍa reitet und der das freudvolle Spiel der Götter inspiriert, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
amala-kamala-dala-locana! bhava-mocana! e
tri-bhuvana-bhavana-nidhāna! jaya jaya deva! hare (5)
O Du, dessen Augen den Blütenblättern einer makellosen Lotusblume ähneln, o Du, der Befreiung aus der materiellen Existenz gewährt und der die Grundlage der drei Welten ist, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
janaka-sutā-kṛta-bhūṣaṇa! jita-dūṣaṇa! e
samara-śamita-daśakaṇṭha! jaya jaya deva! hare (6)
O Du, der Du mit der Tochter König Janakas (Sītā-devī) geschmückt bist, o Du, der Du den Dämon Dūṣaṇa bezwungen und den zehnköpfigen Ravaṇa im Kampf getötet hast, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
abhinava-jaladhara-sundara! dhṛta-mandara! e
śrī-mukha-candra-cakora!2 jaya jaya deva! hare (7)
O Du, der Du die wunderschöne Farbe einer frischen Regenwolke besitzt, o Träger des Berges Mandara, o Cakora-Vogel, der sich von den Lichtstrahlen des mondgleichenGesichtes der Glücksgöttin ernährt, o Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
tava caraṇe praṇatā vayam iti bhāvaya e
kuru kuśalaṁ praṇateṣu jaya jaya deva! hare (8)
Wir haben uns Deinen Lotusfüßen ergeben. Bitte segne Deine ergebenen Diener! O Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
śrī-jayadeva-kaver idaṁ kurute mudam
maṅgalam-ujjvala-gītaṁ jaya jaya deva! hare (9)
Möge dieses glückverheißende und strahlende Lied, das von Śrī Jayadeva verfasst wurde, Freude verbreiten! O Deva, o Hari, mögest Du siegreich sein!
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